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Die Zeiten haben sich geändert
Zwei Minuten, die eine Einsicht erzeugen könnten:
Die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung hat sich grundlegend geändert: Die Bauern wurden in dieser Rolle von der Lebensmittelindustrie – oder sagen wir Sättigungsmittelindustrie – abgelöst. Der Fortschritt der Technologien, die fortschreitende Globalisierung und die Mobilität machen es möglich, dass von Mega-Fabriken aus Produkte durch ganz Europa gekarrt werden. Auch die Tiere werden oft tausende Kilometer zusammengepfercht herum kutschiert. Und so lange in der EU das Prinzip des freien Warenverkehrs über die Umwelt oder den Tierschutz gestellt wird, wird sich das auch nicht ändern.
Die Konsumenten hätten alles in der Hand – mit ihrem Kaufverhalten! Würden sie zum Beispiel die dänische Butter nicht kaufen, würde sie aus den Regalen eliminiert. Doch sie kaufen sie – noch! Das Bewusstsein ist aber Gott sei Dank im Wandel begriffen. Alles ist ein Prozess. Lebensmittelskandale wie BSE, Gammelfleisch, oder der jüngste Dioxinskandal rütteln die Menschen wach. Wir spüren, dass die Gentechnologie nicht aufzuhalten ist oder gar das Damoklesschwert der Nanotechnologie (Manipulation der Moleküle) über uns schwebt. Wir merken, dass die Lebens-(Sättigungs)mittelkennzeichnung (Stichwort Analogkäse) quasi nur mehr mit einem Chemiestudium durchschaubar ist.
Es entsteht die Sehnsucht nach Sicherheit, also LEBENSmitteln aus der Region, deren Herkunft bekannt ist und deren Qualität passt.
Die Situation der Bauern hat sich enorm verschlechtert. Ein Hauptproblem ist das Preisniveau ihrer Produkte, das mittlerweile im Keller angelangt ist. Die Lebensmittelindustrie und die Mega-Betriebe in den weiten Ebenen anderer Länder schaffen es mit Massenproduktion, trotz weiter Transportwege die Produkte billiger in die Supermarktregale zu stellen, als unsere Bauern sie erzeugen können.
Problem 1:
Die Transportkosten sind viel zu niedrig.
Wären sie höher, würde es unrentabel sein, z.B. argentinisches Rindfleisch zu uns zu schiffen. Der Umweltgedanke spielt für die Unternehmen keine Rolle. Es geht immer nur um die Kosten!
Weil die Politik weiß, dass wir im Bergland wesentlich höhere Produktionskosten haben als in den Gunstlagen, wurden Förderungen eingeführt, um auf dem Markt eine Chance zu haben. Das jetzige System der EU-Agrarförderungen läuft jedoch Ende 2013 aus. Es wird in Brüssel schon einige Zeit an einem Nachfolgemodell gebastelt. Niemand weiß, wie es im Detail aussieht, doch eines ist klar und führt zu
Problem 2:
Die EU-Förderungen werden ab 2014 geringer.
Das „zu hohe“ EU-Agrarbudget wird schon lange kritisiert und die neuen Mitgliedsstaaten im Osten möchten auch ein Stück vom Kuchen.
Problem 3:
Es sind schon längere Zeit nationale Bestrebungen im Gange, dass der Einheitswert, der Basis für die Höhe der Sozialversicherung der Bauern ist, neu bewertet, sprich höher wird. Sollte dies geschehen, fallen gerade im Oberland viele Kleinbauern in die Pflichtversicherung für Kranken- und Pensionsversicherung. Das wären wiederum neue Ausgaben von über 1000,00 Euro im Jahr zusätzlich.
Fazit: Ein Bauernsterben droht – nämlich wirklich!
Verkauft der Bauer hingegen seine Produkte direkt an den Endverbraucher, statt sie einem Großabnehmer (und somit Preisdiktat) zu liefern, kann er angemessene Preise dafür erzielen und die drohenden Einkommenseinbußen abfedern.
Und wenn es die Konsumenten annehmen, helfen sie, das drohende Szenario abzuwenden!
Mit dem Kauf regionaler Produkte helfen Sie,
- ...der Umwelt, weil die CO² -Belastung wegen der kurzen Transportwege gering ist
- ...der Region, weil die Kaufkraft hier bleibt
- ...der schönen Landschaft, weil die flächendeckende Bewirtschaftung durch unsere Bauern der Grund für die Artenvielfalt ist
- ...der eigenen Gesundheit, weil klar ist, woher die Nahrungsmittel kommen, wie sie gemacht werden und was drinnen ist
- ...dem Tourismus und der Naherholung, weil nur durch Viehhaltung können zum Beispiel die Almen weiter bestehen
- ...den Tieren, weil sie nicht durch halb Europa gekarrt werden müssen
- ...den Bauern und der bäuerlichen Jugend, weil sie eine neue Perspektive haben!